Private Märkte bieten ein deutlich breiteres Anlageuniversum und langfristige Wachstumschancen. In Bezug auf Investitionen machen öffentliche Unternehmen nur einen Bruchteil eines deutlich umfangreicheren Universums aus. Derzeit sind lediglich 2600 öffentliche Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Dollar kotiert, gegenüber 17’000 Privatunternehmen derselben Grösse (Quelle: Hamilton Lane). Anlagen in Privatmärkte verschaffen Zugang zu Branchen und Unternehmen, die auf den öffentlichen Märkten untervertreten sind.
Private Equity (ausserbörsliches Beteiligungskapital) macht mit rund 75% den grössten Teil der Unternehmen auf den privaten Märkten aus und wächst auch am schnellsten (+9.1% pro Jahr).
2015-20 CAGR, % | |
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Private markets overall | 8.0 |
Private equity | 9.1 |
Real Estate | 4.3 |
Private debt | 6.8 |
Infrastructure | 6.8 |
Quelle: HFRI, Prequin, McKinsey analysis
Heute sind rund 5’000 Milliarden US-Dollar in Private-Equity-Geschäfte investiert. 2025 werden es Schätzungen zufolge 9’000 Milliarden sein.
Dieses Wachstum kommt nicht von ungefähr. Langfristig bietet Private Equity gegenüber den Benchmarks der öffentlichen Aktienmärkte einen unbestreitbaren Mehrwert. In den letzten 20 Jahren übertraf Private Equity den MSCI World Total Return Index um 3.5%.
Quelle: Hamilton Lane
Zudem korreliere Private-Equity-Investitionen nicht vollumfänglich mit den öffentlichen Märkten korreliert.
Während der MSCI World Index im Jahr 2020 zeitweise rund 20% verlor, erwies sich die durchschnittliche Quartalsperformance von Private Equity mit maximal –5% als wesentlich robuster. Die Illiquidität der Anlageklasse glättet die Volatilität in Krisenzeiten.
Das Interesse an Co-Investitionen hat in den letzten Jahren zugenommen, da sie in Private-Equity-Portfolios zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten bietet und die Performance verbessern. Anfang 2020 planten fast 60% der Anleger (sog. „Limited Partners“ oder LPs), in Co-Investitionen zu investieren, gegenüber lediglich 24% im Jahr 2012 (Quelle: Preqin Special Report: LP Appetite for Private Equity Co-Investments).
Gemäss einer Schätzung von Cambridge Associates macht das in Co-Investitionen angelegte Kapital 20% des gesamten Private-Equity-Marktes aus. Private Equity Co-Investments werden in diversifizierten Portfolios zunehmend häufiger, da immer mehr Anleger Interesse an den geringeren Kosten (gegenüber klassischen Private-Equity-Fonds) und dem Outperformance-Potenzial bekunden.
Private-Equity-Investitionen erfolgen in der Regel entweder über einen Fonds oder direkt in ein Privatunternehmen. Co-Investitionen bieten Anlegern die Möglichkeit, an der Seite professioneller Private-Equity-Fondsverwalter („General Partners“ oder GPs) direkt in Unternehmen zu investieren. Die GPs haben vorgängig die Due-Diligence-Prüfung durchgeführt, wickeln das Geschäft ab und verwalten die Beteiligung am Privatunternehmen bis zum „Exit“ (Ausstieg aus dem Unternehmen). In der Regel sind es die GPs, die ihren Anleger-Kunden (LPs) Co-Investitionen anbieten.
Wie Forschungen gezeigt haben, kann die Allokation eines Teils des Private-Equity-Portfolios in Co-Investitionen die Rendite eines Private-Equity-Programms verbessern, da sorgfältig ausgewählte Co-Investitionen die zugrundeliegenden Fonds übertreffen können. Eine Studie von Cambridge Associates hat zudem nachgewiesen, dass Co-Investitionen in Private-Equity-Portfolios die Gesamtrendite markant erhöhen: Ein Anteil von 30% an Co-Investitionen im Portfolio kann die Performance um 1.5% verbessern.
Schnellere Kapitalbereitstellung: Bei einem Private-Equity-Fonds, der aus verschiedenen über mehrere Jahre im Portfolio gehaltenen Unternehmen besteht, kann die Kapitalbereitstellung fünf Jahre dauern. Bei Co-Investitionen wird hingegen das gesamte Kapital auf einmal investiert. Durch die entsprechend durchschnittlich kürzere Laufzeit des Private-Equity-Portfolios wird das Kapital schneller rückerstattet und kann in neue Anlagemöglichkeiten investiert werden.
Weniger Gebühren: Die TER („Total Expense Ratio“) von Co-Investitionen ist in der Regel tiefer als jene traditioneller Private-Equity-Fonds. Das liegt zu einen daran, dass die GPs ihren LPs meist Co-Investment-Möglichkeiten zu reduzierten Gebühren oder sogar gebührenfrei anbieten, da letztere bereits Gebühren für den Fonds bezahlen, in dem sie investiert sind. Zum anderen werden allfällige Gebühren nur auf dem tatsächlich investierten Kapital erhoben (und nicht auf den gesamten Betrag), da dieses in einem Mal angelegt wird. Dadurch reduziert sich der für Private-Equity-Fonds typische J-Kurven-Effekt, der durch die anfänglich erhobenen Gebühren auf dem investierten Kapital entsteht. So können die Kosten des gesamten Private-Equity-Portfolios geglättet werden.
Trotz der vielen Vorteile stellen Co-Investitionen die meisten Anleger vor nicht zu unterschätzende Herausforderungen. Die wichtigsten sind:
Origination: Kernaspekt eines erfolgreichen Co-Investitionsprogramms ist die Generierung von Anlagemöglichkeiten. Dabei ist jedoch Folgendes zu beachten:
Anlagemöglichkeiten. Dabei ist jedoch Folgendes zu beachten:
Fazit: Mit einem gut verwalteten und an der Seite hochwertiger GPs investierten Co-Investment-Portfolio lässt sich das Private-Equity-Portfolio gut diversifizieren und möglicherweise auch die Rendite des globalen Portfolios verbessern.
Aus diesem Grund flaut das Interesse an Co-Investitionen im Rahmen von Private-Equity-Portfolios auch nicht ab.
Dabei gilt aber zu beachten, dass nur wenige Anleger auch tatsächlich die Kapazitäten haben, ein erfolgreiches institutionelles Co-Investment-Programm aufzubauen – obwohl viele es versuchen oder vorgeben, es zu versuchen. Die meisten haben nur beschränkte Beziehungen zu GPs und es fehlt ihnen an den nötigen internen Kompetenzen, die geeignete Investitionen auszuwählen.