Die Attraktivität von Investitionen in börsennotierte Wohnimmobiliengesellschaften (REITs1) unterstreichen zwei grössere, kürzlich abgeschlossene Transaktionen. Guy Barnard und Danny Greenberger erläutern die Hintergründe dieser Übernahmen und deren Bedeutung für die Anlagegruppe PRISMA Global Residential Real Estate. Ein Signal, das man nicht verpassen sollte!
Nach einer fast zweijährigen Pause meldet sich Blackstone mit einer offensiven Strategie auf den Immobilienmarkt zurück. Der weltweit grösste Finanzinvestor hat im Jahr 2024 die beiden grossen Immobilienfirmen Tricon Residential (TCN) und AIR Communities (AIRC) für insgesamt USD 14 Mia. übernommen. Der Kaufpreis steht stellvertretend für den hohen Wertverlust der Wohn-REITs und deutet gleichzeitig darauf hin, dass das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei den Einfamilien-Mietobjekten an der US-amerikanischen Küste langfristig zurückgehen könnte. Obwohl Wohn-REITs seit der Bekanntgabe des Übernahmeangebots für AIRC Anfang April um rund 6% gestiegen sind, werden sie nach unserer Auffassung noch immer rund 20% unter dem Privatmarkt-Wert gehandelt.
Die Anlagegruppe profitiert von der Überschneidung von Subsektoren, in denen Blackstone erheblichen Wert generiert. So sind beispielsweise 7% der Vermögenswerte in die Einfamilienhaus-Vermieter AMH und INVH investiert. Deren Wertpapiere werden derzeit mit einem Abschlag von 10% gegenüber dem geschätzten Nettoinventarwert (NIW) gehandelt und weisen dank der hohen Belegungsraten (90%), der treuen Mieterinnen und Mietern, sowie der fehlenden Konkurrenz auf dem Markt der Einfamilienhäuser zweifellos die attraktivsten Fundamentaldaten im US-Wohnungssektor auf. AMH und INVH besitzen qualitativ hochwertigere Mietobjekte als TCN und werfen hohe durchschnittliche Renditen in der Grössenordnung von 5% ab. Gegenüber der Privatisierung von TCN durch Blackstone entspricht dies einem Abschlag.
14% der Vermögenswerte der Anlagegruppe sind in Küstenwohnungen angelegt, darunter Avalon Bay, EQR, Essex und UDR. Diese REITs sind zu 6% kapitalisiert und liegen damit rund 20% unter dem Nettoinventarwert. Die ersten operativen Aktualisierungen dieser REITs deuten darauf hin, dass die Basiswerte die Erwartungen übertreffen. Grund dafür ist die anhaltende Nachfrage, die das knappe Angebot in den Küstenregionen in diesem Jahr übersteigt. Die Abschläge von über 20% signalisieren, dass die REITs mit ihren erstklassigen Betriebsplattformen und extrem soliden Bilanzen im Küstenwohnungsmarkt überverkauft sind.
Die offensive Rückkehr von Blackstone auf den Wohnimmobilienmarkt ist ein klares Zeichen dafür, dass der Finanzinvestor mit einem langfristigen Wachstum des Sektors und opportunistischen Preisen in den Wohn-REITs rechnet. Wir gehen davon aus, dass weitere Investoren dem Beispiel von Blackstone folgen werden und es in den kommenden Monaten im Privatimmobiliensektor zu weiteren grossen Geschäften kommen wird. Wertanlagen in hochwertige Mietobjekte dürften sich daher mit Renditen von rund 5% verkaufen.
Wir erwarten, dass sich die Anleger angesichts des steigenden Transaktionsvolumens auf Wohn-REITs besinnen und sich die Verkaufspreise dadurch dem Nettoinventarwert annähern werden. Dieser könnte 20% oder mehr über dem heutigen NIW zu liegen kommen. Da sich die Positionen der Anlagegruppe PRISMA Global Residential Real Estate stark mit den von Blackstone bevorzugten Subsektoren für Wohnimmobilien überschneiden, dürften sie an Wert zulegen, sobald die institutionellen Anleger wieder vermehrt in den Wohnimmobilienmarkt investieren.
Real Estate Investment Trust (börsennotierter Immobilienfonds) ↩︎