Point Finance

Das Engagement Der Anlagestiftung

Lange Zeit als Nische betrachtet, ist nachhaltiges Anlegen berechtigterweise zu einem absoluten Muss geworden. Erfreulich ist, dass sich immer mehr institutionelle Akteure, seien es Pensionsfonds, Stiftungen, Versicherungen oder Staatsfonds, in diesem Bereich engagieren. Technologischer Fortschritt, Klimawandel, demografische Neuerungen, Verknappung der natürlichen Ressourcen und soziale Ungleichheiten haben zweifellos Auswirkungen auf unsere Wirtschaftsräume. Wie trifft man da die richtigen Entscheidungen? Die PRISMA Anlagestiftung hilft Ihnen mehr Klarheit zu schaffen, um an diesen Veränderungen mit einer pragmatischen und rationalen Vision von nachhaltigem Anlagemöglichkeiten teilzuhaben.

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01.06.2019

author

William Wuthrich

CEO | Key Investment Services (KIS) AG, Morges


author

Robert A. Seiler

Stellvertretender Geschäftsführer | PRISMA Anlagestiftung, Morges | CIO | Key Investment Services (KIS) AG, Morges



Das Engagement der PRISMA AnLagestifTung für nachhaltige Anlagen

2017 hat die PRISMA Anlagestiftung ihre ersten Anlagegruppen nach ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) lanciert. Das Interesse der Schweizer Pensionskassen für nachhaltige Anlagen nimmt rasant zu. Gemäss eines Berichts von Swiss Sustainable Finance erhöhte sich ihr Anteil zwischen 2016 und 2017 um 92 Prozent auf 336 Milliarden Franken. Wie diese Anlagen konkret aussehen sollen, darüber herrscht allerdings kein Konsens und daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern. Bevor der Gesetzgeber oder der Bundesrat den Vorsorgeeinrichtungen diesbezüglich verbindliche Regeln auferlegt, wird noch viel Wasser unter den Brücken der Hauptstadt durchfliessen.

Bis dahin bleibt es Aufgabe der Stiftungsräte, die Politik ihrer Pensionskasse im Bereich nachhaltige Anlagen festzulegen. Mehrere Westschweizer Vorsorgeeinrichtungen wie CPEG oder CAP Prévoyance haben ESG-Grundsätze in ihre Anlage Reglemente aufgenommen. Die strengsten ESG-Kriterien wendet derzeit die Zürcher Sammelstiftung NEST an.

Auf nationaler Ebene führt der Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK/ASIR), dem die grössten öffentlichen Einrichtungen, darunter die AHV, angehören, eine Ausschlussliste für Unternehmen, die gegen Schweizer Gesetze und von der Schweiz ratifizierte internationale Abkommen und Konventionen verstossen. Derzeit umfasst die laufend aktualisierte und im Internet abrufbare Liste 16 Unternehmen.

Die PRISMA Anlagestiftung hat auf einer pragmatischen, rationalen Basis ihre eigenen nachhaltigen Anlagekriterien definiert. Dabei geht es in erster Linie darum, mithilfe der ESG-Kriterien das Risiko der Anlagegruppen zu reduzieren. Es ist wissenschaftlich und praktisch erwiesen, dass ein schlechtes ESG-Rating das finanzielle Risiko (Volatilität der Aktie/Anleihe, längerfristige Underperformance oder sogar Konkurs) erhöht.

Ein sprechendes Beispiel ist der tief in den Abgasskandal verstrickte VW-Konzern. Die Dieselaffäre wird ihn Milliarden kosten und das Management jahrelang mit der Aufgabe beschäftigen, das Geschäftsmodell umzustellen und die Firmenkultur zu ändern. Dabei hatten die ESG-Ratingagenturen bereits vor September 2015 die ersten Warnsignale erkannt. Während eine allzu lange Ausschlussliste den einzigen „Free Lunch“ im Portfoliomanagement, d.h. die Vorteile der Diversifizierung, einschränken kann, lassen sich mit dem Ausschluss der in Bezug auf ESG-Kriterien am schlechtesten bewerteten oder umstrittensten Unternehmen jene Gesellschaften herausfiltern, die mit den grössten Risiken behaftet sind, ohne dabei das Performancepotenzial des Portfolios zu schmälern. Es wurde bereits mehrfach nachgewiesen, dass der ESG-Score des Portfolios und sein Rendite-Risiko-Verhältnis wie der Sharpe-Ratio positiv miteinander korreliert sind.

Angesichts des kräftigen weltweiten Wachstums nachhaltiger Anlagen durch institutionelle und private Anleger ist davon auszugehen, dass die Unternehmen nicht nur an der Börse, sondern auch wirtschaftlich und hinsichtlich Reputation (Finanzierungsquellen, Kundschaft, Lieferanten, Arbeitnehmende) vermehrt nach ESG-Faktoren differenziert werden. Die schlechten Schüler stehen gleich mehrfach unter Druck und es liegt in ihrem Interesse, ihre ökologischen und sozialen Leistungen sowie ihre Unternehmensführung zu verbessern. Anders ausgedrückt nimmt das Bewusstsein der Anleger zu, dass sie mit ihren Anlageentscheiden über ein Instrument verfügen, um global etwas zu bewegen und so eine positive, sich selbst verwirklichende Dynamik auslösen können.

Ein Wort noch zu den CO2-Emissionen des Portfolios. Die Frage ist alles andere als trivial, denn es wird im Wesentlichen zwischen drei Stufen unterschieden, je nachdem, ob die von den Unternehmen direkt („Scope 1“) oder indirekt verursachte Verschmutzung („Scope 2 & 3“) berücksichtigt wird. Scope 1 lässt sich meist sehr einfach bestimmen, Scope 2 & 3 sind hingegen komplexer und geben bei Experten zu Diskussionen Anlass. Nach Ansicht der PRISMA Anlagestiftung müssen CO2-Emissionen als grösster Klimasünder ein wesentliches Kriterium eines ESG-Portfolios sein. Aus diesem Grund hat sie alle Unternehmen, die Kohle produzieren oder verwenden, auf ihre ESG-Ausschlussliste gesetzt. Die CO2-Emissionen „Scope 1 & 2“ der Anlagegruppe PRISMA ESG World ex-CH Low Volatility Equities liegen daher auch 67% tiefer als im Vergleichsindex.

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